Was macht eine Rechtsanwältin? Sie leistet einer Seite im Streit juristischen Beistand. Was macht eine Mediatorin? Sie vermittelt zwischen zwei Parteien, um eine gemeinsame Vereinbarung zu erreichen. Und was macht jemand, der in beiden Welten daheim ist, in der Auseinandersetzung wie im Friedensschluss, eigentlich in seiner Freizeit?
Brigitte Liebe schreibt. Und liest.
Und zwar am 13. Juni aus ihrem Roman
DAS BIN SIE
im Literaturlabor im Wohl oder Übel. Und Ihr, das Publikum, seid eingeladen, dieses unveröffentlichte Werk zu begutachten.
Es geht um das große Thema der Erinnerung. Die, wir alle wissen das, trügerisch sein kann. In Russland gibt es dafür ein Sprichwort: Er lügt wie ein Augenzeuge.
Sieben Wochen in Berlin gibt sich Elke, Mitte Dreißig, Journalistin aus der fränkischen Provinz, um sich selbst auf die Schliche zu kommen. Kurz nach der Wende stromert sie durch die Stadt und begegnet den unterschiedlichsten Menschen: Katzenmüttern, Bettlern, Laiendichter*innen, einer frustrierten Architektin und dem Brandenburger Tormann.
Doch eigentlich ist sie hier, um ihrer eigenen Geschichte schreibend nachzuspüren: Ihrer Entwicklung vom braven Arbeiterkind zur intellektuellen Möchtegern-femme-fatale.
Zugleich, so sehr fordert sie sich, auch der Geschichte ihrer Familie, ihrer Eltern Martha und Georg und ihrer Tante Sophie – so wie sie gewesen sein könnte.
Elke reimt sie sich zusammen: Geschichten über Liebesglück und Eheelend, Nazis und Krieg, Flucht und Neubeginn nach 1945. »Das bin sie« ist also ein Roman, in dem Erinnerung und Erfindung zu etwas Neuem verschmelzen.
Die Türen sind auf ab 20 Uhr, Beginn gegen 20.30 Uhr. Freier Eintritt, Getränke gegen Spende.
Und bitte: Während der Lesung wird nicht geraucht!