WOHL ODER ÜBEL ist… Stadtteilwohnzimmer, Salon, Art Store

Wir freuen uns auf Euch, bei Ausstellungen, beim LitLab und anderen Lesungen, bei politischen Diskussionen, bei Filmabenden… Das Programm findet ihr hier.

Wenn Ihr selbst etwas im Stadtteilwohnzimmer machen wollt oder einen Ort als ruhigen, mietfreien Treffpunkt braucht, funkt uns unter propagandhi@wohloderuebel.net an.

Konzert: Robert Rotifer – 23.3.2024

Robert Rotifer, Jahrgang 1969, wuchs in Wien auf, verbrachte dort die mittleren Achtziger bis Neunziger in diversen Bands und Plattenläden, wurde zwischendurch Musikjournalist und Radiomensch, zog 1997 nach London und machte dort genauso weiter.

Seit 2004 wohnt er in Canterbury und pendelt bei Bedarf in die Pop-Hauptstadt. In seinem Büro/Studio/Sauhaufen entstehen Artikel, Sendungen, Radiobeiträge, aber auch jede Menge Songs.

Nebst seinen Kollaborationen mit anderen Künstlern (John Howard & The Night Mail, Papernut Cambridge, Darren Hayman/Hefner etc.) hat Rotifer seit 2001 11 Alben veröffentlicht.

Sein neuestes „Holding Hands in Petropolis“ ist ein Songzyklus aus der Perspektive eines alles andere als selbstzufriedenen 53-jährigen, der sich vorwirft, nicht genug getan zu haben, um die in seiner Lebenszeit ausgelösten politischen und ökologischen Katastrophen abzuwenden.


Robert Rotifer ist: ein großartiger österreichisch-britischer Künstler!

Wenn er seine Lieder singt, liegt darin, so der Rolling Stone-Journalist Maik Brüggemeyer, „…eine Hoffnung. Für uns alle.“

Samstag, 23. März 2024. Tür auf 20:00, Beginn ca. 20:30.
Eintritt frei, wir lassen einen Hut rumgehen.
Getränke wie immer gegen Spende.

LitLab #19: Holger in*t Veld liest

Was haben Männer wie Karl Marx, Kurt Schwitters, Guillaume Apollinaire und Lars von Trier gemeinsam? Klar, Hoden, Samenstränge, das ganze Zeug. Aber sie stehen allesamt auch in einer Tradition, die das nächste LitLab nur zu gern aufnimmt.

Holger in*t Veld liest nämlich am 14. März aus seinem Manifest

     COMMON SENSE

und Ihr, das Publikum, seid eingeladen, dieses unveröffentlichte Werk zu begutachten.

Manifeste haben das Ziel, die Welt zu verändern. Und unsere krisenbeladene Welt – da sind sich angesichts von Klimakatastrophe, Krieg und den KIs großer Konzerne wohl viele einig – sollte zügig verbessert werden. Aber wie? Der frühere Journalist, entschlossene Genuss-Unternehmer und Stehaufmann Holger in*t Veld verspricht nicht weniger als DIE Wahrheit. Zwei Dutzend Schimpfworte kommen hinzu. Genauso viele Aufrufe zur Revolution. Eine russische Neurochirurgin. Sowie eine Prise griechischer Mythologie und uncooler Jugendslang.

Die Türen sind auf ab 20 Uhr, Beginn gegen 20.30 Uhr. Freier Eintritt, Getränke gegen Spende.

Und bitte: Während der Lesung wird nicht geraucht!

Vernissage: Julia Waldmann – 8.3.2024

Die Jugend hat immer recht? Die Hamburger Künstlerin Julia Waldmann hätte dazu etwas zu sagen.

„Die Eltern hatten sie von Beginn an in dem Glauben an ihre Einzigartigkeit bestärkt. Früher als andere Kleinkinder lernte sie, von sich in der ersten Person zu sprechen. Es gab das Ich und die anderen. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie damit sich auszumalen, was die Zukunft ihr bringen, welch‘ aufregendes und außergewöhnliches Leben sie später einmal führen würde.“ Ach ja.

Vernissage: Freitag, 8. März, 20:00: „Die Jugend hat immer recht“ – Arbeiten mit Fotografie und Text von Julia Waldmann.
Finissage: Samstag, 30. März, 18:00.

Getränke wie immer gegen Spende. Und Beginn der Vernissage ist tatsächlich 20:00, nicht eher.

Salon de Confluencia #9 – 22.2.2024

Confluencia, die neunte, nächsten Donnerstag, 22.2.: Es geht um die Fab City als Konzept für den sozial-ökologischen Umbau der Stadt.

Denn seien wir ehrlich: Viel hat die politische Linke zu wirtschaftlichen Fragen nicht mehr beizutragen. Die Globalisierung ist ungebrochen, eine Stadt wie Hamburg konsumiert Produkte, die sie nicht hergestellt hat, nicht einmal herstellen kann. Die werden irgendwo auf der Welt produziert, oft unter schlechten Arbeitsbedingungen und mit einem hässlichen ökologischen Rucksack.

Das weltweite Netzwerk der Fab Cities, ca. 50 derzeit, will das ändern. Bis 2054 wollen sie ihre städtischen Ökonomien in klimaneutrale Kreislaufwirtschaften umwandeln, die auf dem Open-Source-Prinzp basieren und bei denen alle an der Herstellung teilhaben können. Hamburg ist dem Netzwerk 2019 beigetreten, dass sich 2014 aus der Bewegung der Fab Labs gegründet hat.
Niels Boeing (Mitgründer des Fab Lab Fabulous St. Pauli) stellt das Konzept vor.

Es wird Zeit, wieder über Ökonomie zu reden – jenseits der neoliberalen Globalisierung. Let’s reclaim production!

Wir freuen uns auf Euch!

Tür auf um 20:00, los geht’s um ca. 20:30. Wohlwillstr. 10, St. Pauli.

Was bedeutet Confluencia? Der Begriff stammt aus dem spanischen Munizipalismus und bedeutet „Zusammenfluss“. In der Confluencia schlossen sich 2014 in vielen spanischen Städten linke Gruppen, Bewegungen und Kleinparteien zusammen. Vielerorts mit Erfolg, als 2015 etliche Rathäuser gewonnen werden konnten. Auch wenn dieser Erfolg nicht überall von Dauer war, erscheint uns eine Confluencia jetzt wieder dringend geboten.

Streitclub – 21.2.2024

Am Mittwoch lädt der Streitclub wieder alle ein, die Lust auf Diskussionen haben und auch das Argumentieren üben wollen. Veranstaltet wird er immer am dritten Mittwoch im Monat von der Gruppe WGwarzuklein S.V.

LitLab #18: Rebecca Spilker liest

Überglücklich geben wir die Geburt unseres nächsten LitLab bekannt. Rebecca Spilkers Roman-Baby erblickt nämlich das Licht der Welt!

Die Journalistin liest am 9. Februar (ausnahmsweise ein Freitag!) aus ihrem Manuskript

     DRANKOMMEN

im Literaturlabor im WOHL ODER ÜBEL. Und Ihr, das Publikum, seid eingeladen, dieses unveröffentlichte Werk zu begutachten.

Es geht um Steffi, die auf die Fünfzig zugeht – und schwanger ist. Einst so etwas wie ein Szene-Star, scheint sie nun abgehängt: abgebrochene Berufsausbildungen, prekärer Kontostand, ausgedünnte Freundinnenschar, unglückliche On-Off-Beziehung mit einem verheirateten Anwalt. Doch das Baby ist ein Zeichen des Himmels: Sie, die esoterisches Geheimwissen zu besitzen glaubt, will es allen zeigen und ihr Kind ohne jede Hilfe allein zur Welt bringen. Was glaubt ihr: Siegt die weibliche Urkraft?

Zuhören. Neues entdecken. Diskutieren. Und feiern.

Die Türen sind auf ab 20 Uhr, Beginn gegen 20.30 Uhr. Freier Eintritt, Getränke gegen Spende.

Und bitte: Während der Lesung wird nicht geraucht!

Bar de Confluencia: Kampagnenideen gesucht

Diesmal: weiter nachdenken über Kampagnen und Strategien gegen Rechts. Und ja, viele haben mit jeder Antwort darauf, was jetzt zu tun sei, zehn Millionen neue Fragen. Es gibt auch einen kurzen Bericht vom großen Bündnistreffen des Hamburger Bündnis gegen Rechts, auf dem die Kampagne „Klare Kante gegen Rechts“ gestartet wurde. Tür auf ab 20:00 – bitte nicht schon vorherkommen, wir haben alle noch unsere Tagesjobs.

Salon de Confluencia #8 – 18.1.2024

Viele Viele sind schockiert über die Deportationspläne, die das Recherchenetzwerk Correctiv offengelegt hat. Diese Pläne sind aber nur der vorläufige Höhepunkt des „Rechtsrucks“ (viel zu harmloser Ausdruck) auch in dieser Republik. Das Hamburger Bündnis gegen Rechts plant eine breite Kampagne gegen diesen Wahnsinn. Unser Salon de Confluencia möchte am 18.1. (Donnerstag) im Vorfeld verschiedene aktionsorientierte Gruppen/Aktivist:innen zusammenbringen, um gemeinsam nachzudenken über eine Frage nachzudenken, die @didineunddaniel sehr richtig formuliert hat: „Wie starten wir eine Massenbewegung für Demokratie und Vielfalt?“

Im Februar 2025 ist Bürgerschaftswahl, und auch in Hamburg steht die AfD inzwischen bei mindestens 13 Prozent, nachdem sie 2020 fast die 5%-Hürde nicht genommen hätte.

Wir haben im November/Dezember in drei Runden ein wenig sortiert, was die linken Bewegungen in den ca. 13 Monaten, die noch verbleiben, hier in Hamburg anschieben und berücksichtigen sollten. Dies und andere Aktionsformate, die man gemeinsam angehen könnte, wollen wir am 18.1. diskutieren. Klar ist: Demos und Kundgebungen allein, so notwendig sie als spontane Reaktion auch sind, reichen nicht mehr.

Also: Wie starten wir eine Massenbewegung gegen rechts, für Demokratie und Vielfalt?

Beginn: 20:00.

Confluencia: Ausblick auf 2024

Wie kann es weitergehen 2024?

Was tun? Neben dem Status quo des Gewurstels der Bewegungsstränge tauchen in der Diskussion drei Optionen auf:

1. Die Bewegungen verbinden sich endlich, gewissermaßen als „Bewegung der Bewegungen“, bleiben aber wie bisher außerparlamentarisch.

2. Parlamentarisch werden #1: Die Bewegungen schließen sich der Links-Partei an, um eine Verbindung zwischen Straße und Parlamenten zu schaffen. Diese Option wird gerade in unterschiedlichen Szenen diskutiert, es gibt Aufrufe, in Die Linke einzutreten.

3. Parlamentarisch werden #2: inspiriert vom spanischen Munizipalismus 2014/2015 Wahlplattformen aufstellen, die „Keine Partei“ sind. Diese Idee war – nicht nur in Hamburg – bisher überhaupt nicht angesagt in den Bewegungen.

Was tun gegen rechts 2024?

1. Ausgrenzung. Die wurde lange betrieben und aufrecht erhalten, doch ist dieser Zug wohl abgefahren, wenn inzwischen selbst ein Höcke wie ein normaler Politiker in Talk Shows eingeladen wird.

2. Konfrontation, durchaus militant. Dies haben vor 1933 die Kommunisten versucht, erfolgreich waren sie damit nicht. In der Gegenwart verspricht diese Strategie wenig Erfolg, weil damit medial keine Punkte zu machen sind, siehe Prozess gegen Lina oder selbst die Klebeaktionen der Letzten Generation – sofort wird die Terrorismus-Keule im öffentlichen Diskurs ausgepackt.

3. „Rote Karte“. Sprich: die immer noch große Mehrheit, die von den Rechten angewidert ist, dazu bringen, ihre Ablehnung im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. Das ist bislang nicht einmal versucht worden, so dass ein Gegenargument, das bringe nichts, meines Erachtens nicht stichhaltig ist, bis zum Beweis des Gegenteils.

4. Aufklärung. Dass die Rechten lügen und die Leute verarschen, hat sich bisher in der bürgerlichen Mitte nicht ausreichend herumgesprochen. Wie aber wäre eine solche Aufklärungskampagne zu gestalten? Mehr Artikel zum Thema versenden sich. Eine Idee ist, zumindest für einen Stadtstaat wie Hamburg, eine „Hauswurfsendung“. Eine Informations- und Aufklärungsschrift, die sämtlichen über 1 Mio. Haushalten in Hamburg postalisch zugestellt wird. Dafür wäre Geld nötig – ließe sich ein Mäzen finden, könnte das über Crowdfunding finanziert werden?

5. Eine parlamentarische Initiative (siehe oben, Punkte 2. und 3.) auf den Weg bringen, die eine gut erzählte, motivierende „Alternative für Alle“ vorstellt. Denn darum geht es ja schon: zu zeigen, dass die „Alternative für Deutschland“ eben nur eine für bestimmte Menschen ist, dass sie andere Menschen ausgrenzen, abschieben, mundtot machen, drangsalieren, kriminalisieren will (und in Zukunft womöglich noch anderes). Das könnte z.B. über eine konzertierte Ansetzung von Stadtteilversammlungen in Hamburg losgetreten werden.

6. Den Aufbau des Neuen mit (hyper)lokaler Basisarbeit voranbringen. Problem: der Zeitfaktor. Vergangene und gegenwärtige Beispiele zeigen, dass dies Jahre braucht, in Rojava etwa waren es die Jahre 2004 bis 2012. So viel Zeit dürften wir hier auf keinen Fall mehr haben.

Confluencia: Ausblick auf 2024 weiterlesen