LitLab #25: Magdalena Saiger liest

Magdalena Saiger stellte 2020 ihren Debütroman „Was ihr nicht seht oder die absolute Nutzlosigkeit des Mondes“ vor. Der brachte ihr gleich den Hamburger Literaturpreis ein sowie den Fritz-Turmler-Preis und wurde 2023 von der Edition Nautilus veröffentlicht. Umso mehr freuen wir uns, dass sie ins LitLab kommt und aus ihrem neuen Roman TRAUDEL liest.

Hauptfigur ist die vierundachtzigjährige Traudel, die wie viele andere Kinder ihrer Generation den Krieg miterleben und danach in den Trümmern Deutschlands weiterleben musste. „Es sind die Umstände eines (üblicherweise unerzählten) Frauenlebens: Kriegskindheit und Friedens(un)ordnung in der Kleinstadt, das Leben mit der täglichen Demütigung durch die materielle Armut, Volksschulbildung mit Lehrern, die von einem Mädchen, das sich schwertut, schon wissen, dass aus ihm nichts wird.“

Magdalena Saiger wird ja nicht umsonst als lyrische Erzählerin mit Preisen überhäuft. Was die Geschichte so interessant macht ist, dass die Ich-Erzählerin in kurzen Abschnitten, die in Traudels Erzählung einfließen, einen Umgang damit sucht, die Deutungshoheit, die ihr als Schreibende zufällt, nicht zu missbrauchen. Womit sich die Ich-Erzählerin selbst die Frage stellt: Wo wird die literarische Verarbeitung zum Vergreifen am Intimsten einer Frau, die selbst den Bühnen des Literaturbetriebs fernsteht?

Eine gute Möglichkeit für uns Forscher*innen des LitLabs Unterstützung zu leisten.

LitLab #21: Alice Beyer liest

Wir dachten schon, dass wir ein buntes Leben führen würden, aber wenn man den Lebenslauf von Alice Beyer liest, dann sind wir doch wahre Waisenkinder. So viel sei erstmal nur verraten: Alice wuchs in den 80er Jahren zwischen Irland und Bayern auf (der Hintergrund dieser Geschichte sollte unbedingt in Buchform veröffentlicht werden) und hat so ziemlich jeden Job, von der Putzfrau im Discounter oder als Uhrenreparateurin bis hin zur Mediatorin, in ihrem Leben ausprobiert. Nur um in Hamburg schon seit über zwanzig Jahren zu ankern, Kulturhäuser zu retten und jeden Diary Slam zu gewinnen, an dem sie teilnimmt. Kein Wunder! Denn schon im zarten Alter von 16 Jahren, wurde ein Gedicht aus Alice’s Feder veröffentlicht.

Es ist uns eine große Ehre, dass Alice Beyer am 23.Mai aus ihrem Roman-Projekt: „KEVIN“ im LitLab vorliest. Alices Wunsch nach einer Romanveröffentlichung im Jahr 2024 wollen wir mit eurer Hilfe nachkommen und die Wirkung des Textes, in gewohnter Labor-Manier, reflektieren.

„KEVIN“ – darum geht´s:

Mit 23 Jahren hängt Kevin immer noch im Anfänger Level des Game of Life fest. Immer wieder begegnen ihm dort die selben Endgegner: Das prekäre Viertel an sich, seine Mutter oder das Jobcenter.

Beim Jobcenter trifft er die neue Case-Managerin. Eine ältere Frau mit unerfülltem Hundewunsch und Helfersyndrom. Sie unterbreitet Kevin ein Jobangebot, das alles in seinem Leben und vor allem seine Identität verändern wird.

Tür auf um 20:00.
Getränke gegen Spende.

Streitclub – 20.3.2024

Sexualität auszuleben gestaltet sich nicht für alle Menschen gleich leicht. Insbesondere Menschen mit Behinderungen haben praktisch oftmals nicht die Möglichkeit ihr Bedürfnis nach Intimität und Sexualität verwirklichen zu können.

Gleichzeitig ist die Dienstleistung der Sexualassistenz aus den in der Regel begrenzten finanziellen Mitteln von Sozialleistungen für die wenigsten Menschen stemmbar. Welchen Umgang wollen wir gesellschaftlich damit pflegen?

Kommt vorbei und diskutiert mit uns!!! Der Streitclub wird organisiert von der Gruppe WGwarzuklein S.V.

Wohlville Utopia – auf dem Wohlwillstraßenfest am 26.8.22

Straßen, die mit Autos vollgestopft sind? Von denen die meisten 24 Stunden rumstehen? Das ist die Autostadt – der Zukunftstraum der 1950er, die triste Gegenwart von 2022. Es geht längst anders: autofreie Straßen, in denen Kinder spielen, Nachbar:innen sitzen und schnacken, in den gegärtnert wird, in denen einfach Platz für alle ist, wo nur Fahrräder und ein gelegentlicher Lieferwagen durchrollen. In Barcelona, Bonn, Paris, Pontevedra oder Straßburg wird das schon gemacht. In Hamburg ist diese Idee bis auf kurze Experimente in Ottensen und in der Altstadt noch nicht angekommen. Hier gilt immer noch: Die Autostadt rules. Nicht gut. Corona-Pandemie und Klimawandel weisen den Weg: Die Stadt der Zukunft muss offen, luftig, grün und entspannt sein. Die sogenannten Superblocks in Barcelona setzen genau das bereits im großen Stil um. Wir, Nachbar:innen aus St. Pauli Mitte, wollen genau das in der unteren Wohlwillstraße ausprobieren. Utopia Wohlville! Wir erfinden die Stadt neu. Am 26. August auf dem Wohlwillstraßenfest. Ihr findet den Stand unten in der Wohlwillstraße, in der Höhe Fux Vintage/Suicycle/Kandie Shop/Art Store.

 

St. Pauli, wir müssen reden – offene Diskussion am 18. Mai 2022


Seit einigen Wochen rumort es auf St. Pauli. Gastronom:innen ärgern sich, dass ihnen der Bezirk Mitte in diesem Sommer keine Parkbuchten für eine erweiterte Außengastro gibt. Anwohner:innen ärgern sich über den Rummel, der vor allem in der Paul-Roosen-Straße entstanden ist.

„Pauli wohnt“ hängt dort in vielen Fenstern. Die Gastro hat hingegen Plakate mit einem Parkflächen-Appell aufgehängt. Der Streit ist nicht neu – es ist nur die x-te Auflage der jahrelangen Corner-Diskussion. Auch nicht neu: Alle sind aufgeregt, jede:r hat eine Meinung, und blöd sind immer die anderen.

Lasst uns alle mal miteinander darüber sprechen, nicht übereinander. Das WOHL ODER ǛBEL Stadtteilwohnzimmer lädt deshalb alle, die es interessiert und/oder betrifft, zum Austausch ein:

am Mittwoch, 18. Mai, ab 19:30 in der Wohlwillstr. 10.

Vielleicht bekommen wir das ein wenig sortiert, denn in der bisherigen Diskussion geht einiges durcheinander. Vielleicht gehen alle mit mehr Verständnis für die anderen auseinander, und im besten Fall entsteht sogar eine schlaue Idee für einen Kompromiss. Wir werden sehen.

Stadtteilversammlung digital am 21.3.2021

Knapp ein Jahr nach der ersten pandemiebedingt digitalen Stadtteilversammlung ist es wieder so weit: Am Sonntag, 21. März um 15:00 gibt es die nächste. Fragen gibt es im Zuge des Endlos-Shutdowns genug:

Zugangsdaten folgen hier in Kürze.

Zum „Paulihaus“-Skandal

Am Neuen Pferdemarkt soll das sogenannte „Paulihaus“ entstehen. Die Renderings des Baukonsortiums verniedlichen die wahren Ausmaße des Büroklotzes allerdings: mit 24,30 m Höhe und 115 m Länge würde es ein Monstrum, das die Umgebung erschlägt. Wir stellen hier einige realistische Ansichten aus verschiedenen Perspektiven dar:

Vom Grünen Jäger aus gesehen, Blickrichtung Innenstadt

An der Kreuzung Pferdemarkt/Budapester Str./Neuer Kamp, einmal ohne und einmal mit Klotz zum Vergleich

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