Salon de Confluencia #5 – Was tun gegen Rechts? Teil 2, 5.10.2023

Im ersten Teil haben wir Aktivist:innen aus Thüringen zugehört, die aus ihrem Alltag erzählten, wie erdrückend und mitunter gefährlich dort die Verhältnisse angesichts einer immer stärker werdenden AFD mittlerweile sind.

Wir haben über Frankreich erfahren, wie schon unter Macron autoritäre Strukturen überall installiert werden, wie dort durch Armut, Hunger, Polizeigewalt und Streichungen öffentlicher Gelder eine präfaschistische Situation vorherrscht, die von Le Pen direkt übernommen werden kann.

Wie sich dieser Entwicklung entgegenzustellen, das kam bei soviel Input zu kurz. Darum soll es in diesem fünften Salon de Confluencia gehen: Was tun gegen rechts? 2. Runde am Donnerstag, den 5.10.2023.

Ideen für Vernetzung, Aktionen u.a. sind willkommen. Außerdem wünschen wir uns einen Austausch über die Situation, wie wir sie einschätzen und eben was zu tun ist!

Tür auf um 20:00, los geht’s um ca. 20:30. Getränke gegen Spende.

LitLab #13: Gabriele Thießen liest

Am Donnerstag, den 14. September, stellt die Historikerin und Autorin Gabriele Thießen ihre Tragikomödie „Ein neuer Tramp“ zur Diskussion.

Es geht um Charlie Chaplins Leichnam, der spurlos aus der Garage seines Bestatters verschwindet. In der Folge steht der Nachwuchsbestatter Louis vor der Frage, ob seine geliebte Großmutter ihr Idol womöglich entführt hat.

Gabriele Thießen kennt die Milieus, über die sie in dieser alternativen Geschichtsschreibung erzählt. Sie war für Anwälte, Bestatter und Filmproduktionen tätig und studierte Geschichtswissenschaft. Aufgewachsen in der niedersächsischen Prärie, zog es sie von Hamburg nach London und schließlich nach Münster, wo sie heute mit ihrer Familie lebt. Bisher veröffentlichte sie in Literaturzeitschriften und Anthologien, erhielt zwei Arbeitsstipendien der Stadt Hamburg und war im Vorstand des Hamburger writers´ room.

Aktuell arbeitet sie an ihrem Romandebüt, das sie uns am 14. September im Literatur Labor vorstellen wird – eine schwarze Tragikomödie um einen englischen Bestatter, der sich beruflich und privat neu erfinden muss: Wie kann Louis als Bestatter arbeiten, obwohl er beim Anblick von Blut in Ohnmacht fällt? Wie kann er für seine heimliche Liebe mehr werden als der gute alte Kumpel? Und wie soll er damit umgehen, dass seine Großmutter womöglich Charlie Chaplins Leichnam entführt hat? Wie immer im Litlab wird dies keine ganz gewöhnliche Lesung.

Beim Literatur Labor auf dem Kiez ist das Publikum herzlich eingeladen, an diesem noch unveröffentlichten Roman mitzuforschen. Die Autorin stellt Schlüsselszenen vor und fragt nach: Wer, glaubt ihr, hat Chaplins Leichnam entwendet? Passt das Verhältnis von Komik und Tragik zu Chaplins Filmen? Welchen Eindruck hat man von den Figuren? Sind sie sympathisch oder unsympathisch? Welche Wünsche, Ängste und Ziele könnten sie haben? Braucht es mehr Beschreibung der Handlungsorte? Dazu laufen Soundtracks aus Chaplins bekanntesten Filmen und natürlich schenken wir geistige Getränke aus, die schon in der Stummfilm-Ära populär waren. Zuhören also, Neues entdecken, Fragen stellen, diskutieren, feiern – so soll es sein.

Die Türen sind auf ab 20 Uhr, Beginn so gegen 20.30 Uhr.
Der Eintritt ist frei, Getränke wie immer gegen Spende und zugunsten von unserem Lieblings-Ort.
Wir freuen uns auf euch!

Salon de Confluencia #4 – Was tun gegen Rechts? 7.9.2023

Was tun gegen Rechts?

Es ist tragisch, dass diese Frage 2023 immer noch aktuell ist. Tatsächlich ist sie angesichts der Umfragewerte für die AfD hierzulande, der neofaschistischen Regierung in Italien oder des gewaltigen Rechtsrutsches in Frankreich – auch der Macron-Regierung – so aktuell wie wohl seit 100 Jahren nicht mehr.

Die politische Linke hingegen ist anderthalb Jahre nach der Pandemie so schlecht aufgestellt wie seit vielen Jahren nicht mehr. Warum ist das so? Müssen wir noch mal ganz von vorne nachdenken? Über Inhalte, Aktionsformen, Utopien?

Darum soll es beim nächsten Salon de Confluencia am Donnerstag, den 7. September gehen. Inputs zur Lage werden uns am Anfang Christiane Schneider (Die Linke, Hamburg), Oliver Fahrni (Journalist, Marseille) und Aktivist:innen aus Thüringen geben. Diskussion im Anschluss.

Tür auf um 20:00, los geht’s spätestens um 20:30.

Reflexionsabend zum „Paulihaus“ – 5.9.2023

Das Fundament des unsäglichen Pauliklotzes steht – wie konnte es so weit kommen?

Drei Jahre haben viele im Stadtteil gegen dieses überdimensionierte und nicht zeitgemäße Bauprojekt, gegen die fehlende Beteiligung der Anwohner:innen protestiert. Geholfen hat es am Ende nicht, wie man sieht.

Höchste Zeit, das alles noch mal gemeinsam zu reflektieren. Am kommenden Dienstag, den 5. September wollen wir mit allen, die sich am Protest beteiligt oder ihn unterstützt haben, ein paar Fragen diskutieren:

– Was ist gut gelaufen, was würden wir heute anders machen?

– Was gibt es von der aktuellen Entwicklung zusammenzutragen?

– Welche aktuellen, übergeordneten Kontexte sehen wir dabei im Stadtteil?

– Was können, sollten wir für die Zukunft aus unseren Protesten gegen den Pauliklotz lernen?

– Wie soll es weitergehen?

Tür auf um 20:00, los geht’s spätestens um 20:30.

Rasterfahndung, die 2. – Krimi-Talk am 24.8.2023

Else, Torsten und Marcus freuen sich darauf, euch am Donnerstag, 24.8., ab 20 Uhr wieder zu treffen. Dieses Mal mit Romanen aus Schweden, USA und Frankreich:

Karin Smirnoff hat mit „Verderben“ die „Millennium“-Reihe von Stieg Larsson fortgeführt. Dennis Lehane schreibt über Rassismus im Boston der Siebzigerjahre: „Sekunden der Gnade“. Und A.D.G.’s böser Klassiker „Die Nacht der kranken Hunde“ von 1973 wurde gerade neu veröffentlicht.

Tür auf ab 20:00, los geht’s ca. 20:30.

Frühes Kommen sichert gute Plätze, denn schon bei der Premiere im Juni war es picke packe voll.

Eintritt frei, Getränke gegen Spende.

Erste Rasterfahndung im Juni 2023.

Salon de Confluencia Filmabend – „Ada for Mayor“ 3.8.2023

Der Salonabend im August ist wegen Sommerferien kein Diskussionsabend, sondern dem Begriff „Confluencia“ gewidmet – genauer gesagt, dem Ursprung 2014 in der munizipalistischen Bewegung von Spanien. Wir zeigen noch einmal den Dokumentarfilm „Ada for Mayor“ (mit deutschen Untertiteln), für den Pau Faus den Wahlkampf der Plattform Barcelona en Comú von ihrer Gründung 2014 bis zum Wahlabend 2015 begleitet hat. Ada Colau, seit 2009 Aktivistin gegen Zwangsräumungen in der PAH, trat für Barcelona en Comú als Spitzenkandidatin an. Keine leichte Sache für sie, sich auf die ungeschriebenen Regeln der Parteiendemokratie einzulassen.

Es war nach der Bewegung gegen Zwangsräumungen ab 2009 und den Platzbesetzungen 2011 der dritte Anlauf der linken Bewegung, Spanien zu verändern. Anfangs mit Erfolg: 2015 gewannen die munizipalistischen Wahlplattformen etliche Rathäuser, Ada Colau wurde Bürgermeisterin von Barcelona und praktizierte einen ganz anderen Politikstil. Seit der Kommunalwahl vom Mai 2023 und dem dabei erfolgten Rechtsruck in Spanien ist die munizipalistische Welle zwar leider endgültig Geschichte, bietet aber doch immer noch einige Denkanstöße für die hiesige linke Bewegung, um sich in den kommenden Jahren neu zu erfinden.

Der Film beginnt um ca. 21:00.
Eintritt selbstverständlich frei. Getränke gegen Spende.

23.7. nachmittags Plattenbörse, abends Musikzimmer

Am kommenden Sonntag startet eine neue Reihe: das Musikzimmer – Songs mitbringen, vorspielen, darüber reden. Los geht’s um 18:00.

Davor, ab 16:00 werden Platten getauscht oder sogar verschenkt. nbo bringt einen Schwung Alben mit, der nicht mehr in seinem Plattenregal unterbringen kann. Wer auch Alben oder Singles übrig hat, möge vorbei kommen. Wer nur in nbos Platten stöbern will, möge ebenfalls vorbei kommen.

Es ist auch eine Plattenwaschmaschine am Start! Besser ist das.

Vortrag & Diskussion: „Mit Sonnenpower und Kartoffelbrei!“

Dienstag, 18.07., 19:30 Uhr: Die Letzte Generation lädt ein zu Vortrag und Diskussion zur Klimakrise

Wenn die Stimmen der Klimabewegung nicht mehr gehört werden sollen, wenn der Repressionsapparat eskaliert und schwere Geschütze auffährt, ist Solidarität eine Waffe. Die Mehrheit steht hinter den einfachsten Klimamaßnahmen, aber noch scheint keine Umsetzung möglich.

Wenn Polarisierung durch Medienmache fossiler Konzerne entsteht, kann dann ein Klima-Gesellschaftsrat helfen? Oder gleich fossile Konzerne vergesellschaften und durch sozial-ökologische Transformation die Umverteilung mit der Klimakrise verbinden?

Die Gewinnpreisspirale läuft auf Kosten anderer. Kriminell sind fossile Konzerne und die Politik, die das noch umsetzt.

Straßenproteste der Letzten Generation erhöhen den Druck, aber dienen noch dem Narrativ, daß Klimaschutz Freiheit bedroht. Freiheit ist nicht Rücksichtslosigkeit.

Gesellschaftliche Veränderungen und soziale Ungleichheit machen Angst, doch Menschen des globalen Südens sind schon längst betroffen. In der Klimakrise wird nichts so bleiben wie es ist. Flüchtlingshilfe wird abgeschafft und mit stärkerer Militarisierung ersetzt werden.

Jetzt besteht noch eine Chance, die Klimakrise demokratisch abzuwenden.
Mit Sonnenpower und Kartoffelbrei!

Getränke wie immer gegen Spende.

Salon de Confluencia #3: Spielräume des Protests

Die Spielräume für politische Proteste werden enger, neue Zumutungen kommen europaweit fast im Wochentakt. Jetzt Frankreich: Die Einstufung von Soulèvements de la terre als terroristische Organisation kriminalisiert auf einen Schlag fast 140.000 Aktivist:innen. Dazu ein Frankreich-weites Versammlungsverbot in den letzten Tagen als Reaktion auf die Proteste nach der Erschießung von Nahel M. durch die Polizei.

Das Muster ist seit Jahren bekannt: Proteste werden rasch als illegitim, illegal, kriminell gebrandmarkt, Befugnisse und Ausrüstung der Polizei werden ausgeweitet, das Versammlungsrecht wird immer weiter beschnitten, die Überwachung wird weiter ausgebaut. Gleichzeitig werden die Medien in ihrer Berichterstattung über Proteste immer staatstragender, deren Kern sind nur noch „Krawalle“ und nicht die Anliegen der Protestierenden.

Was bedeutet das für linke Bewegungen und ihre Aktionen? Darüber wollen wir im nächsten Salon de Confluencia gemeinsam nachdenken. Als kurzen Input stellt nbo acht Thesen zur „Zukunft der Revolte“ vor.

Dass Business as usual keine Option mehr ist, gilt nicht nur für den globalen Kapitalismus, sondern auch für das Agieren der linken Bewegungen.

Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion!

Der Salon de Confluencia wird ab jetzt immer am ersten Donnerstag des Monats stattfinden.

Beim Versuch, Europa zu erreichen. sind am 14. Juni bis zu 600 Menschen vor Pylos, Griechenland, ertrunken. Sie wurden auf der Flucht getötet durch das Europäische Grenzregime.

Überlebende sagen klar aus, dass die griechische Küstenwache das Boot abgeschleppt und dadurch zum Kentern gebracht hat. All das passiert wenige Tage, nachdem die EU-Innenminister*innen eine weitere krasse Aushöhlung des Asylrechts beschlossen haben.

Und hierzulande? Während die politischen Entscheider*innen ihre menschenverachtende Politik technokratisch abwiegeln, lässt die Rechte ihrer rassistischen Hetze ungebremst freien Lauf. Bis zu 30.000 Menschenleben hat die rassistische Abschottung Europas, seit der Katastrophe vor Lampedusa im Jahr 2013, allein im Mittelmeer gekostet.

Es sind politische Entscheidungen, die dazu führen: die systematischen Push- und Pullbacks, die Unterlassung und Verzögerungen von Rettungen, die Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung, die Externalisierung der EU-Grenzen, die Kooperation mit nicht-sicheren Staaten und die Abschiebungen – all das wird weitere Menschenleben kosten.

Wir sind erschüttert davon, dass Europas Grenzregime 600 Menschenleben auf einmal ausgelöscht hat.

Wir sind wütend, dass sich die europäische Migrationspolitik aus der Verantwortung für dieses Verbrechen stehlen will.

Wir trauern um die Toten und stehen an der Seite der Angehörigen, Familien und Überlebenden.

In Solidarität mit ihnen und all denen, die gegen Europas europäische Migrations- und Abschottungspolitik aktiv und auf der Straße sind, laden wir Euch ein, am 28. Juni um 18:00 in den ARRIVATI PARK zu kommen.

Salon de Confluencia
zusammen mit:
Flüchtlingsrat Hamburg
Alarmphone Hamburg
Copwatch
Seebrücke Hamburg
Buttclub/Hafenstraße
Asmaras World
u.a.