Exkursion und Tipp für den 2.11.2023

Der Salon de Confluencia lädt für kommenden Donnerstag mit ein, im Barboncino den Gedanken der Stadt als Commune weiterzudenken. Damit es keine Terminkonkurrenz gibt, haben wir den nächsten Salon auf Donnerstag, den 16.11. verlegt. Auch dort soll es um Stadt gehen (aber dazu später mehr), es ist also eine Art Doppelsalon zur Stadt als Ort der Auseinandersetzung um die Zukunft.

Bild: Christoph Schäfer

02.11.23/// 19.30 Uhr
Buchvorstellung und Diskussion im Barboncino

BAUSTELLE COMMUNE
Lefebvre und die urbane Revolution


In Auseinandersetzung mit der Pariser Commune von 1871 entdeckt Lefebvre das revolutionäre Potential urbaner Gesellschaften. Das Thema „Stadt“ rückt ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit. Er begeistert sich für frühe Formen zivilgesellschaftlicher Selbstorganisation und beschreibt die Bedeutung sozialräumlicher Widersprüche für die Entstehung revolutionärer Bewegungen.  

„Bis zum heutigen Tag stellt die Commune den einzigen Versuch eines revolutionären Urbanismus dar“, schreibt Henri Lefebvre, während sich um ihn herum, an den Universitäten von Strasbourg und Nanterre, die Ereignisse von 1968 zusammenbrauen…   

Und was lernen wir aus Lefebvres Beschreibungen der Pariser Commune für das Recht auf Stadt heute?

Buchvorstellung und Diskussion mit Klaus Ronneberger, Moritz Hannemann, Jan Lemitz sowie Park Fiction und dem Salon de Confluencia.

Salon de Confluencia #5 – Was tun gegen Rechts? Teil 2, 5.10.2023

Im ersten Teil haben wir Aktivist:innen aus Thüringen zugehört, die aus ihrem Alltag erzählten, wie erdrückend und mitunter gefährlich dort die Verhältnisse angesichts einer immer stärker werdenden AFD mittlerweile sind.

Wir haben über Frankreich erfahren, wie schon unter Macron autoritäre Strukturen überall installiert werden, wie dort durch Armut, Hunger, Polizeigewalt und Streichungen öffentlicher Gelder eine präfaschistische Situation vorherrscht, die von Le Pen direkt übernommen werden kann.

Wie sich dieser Entwicklung entgegenzustellen, das kam bei soviel Input zu kurz. Darum soll es in diesem fünften Salon de Confluencia gehen: Was tun gegen rechts? 2. Runde am Donnerstag, den 5.10.2023.

Ideen für Vernetzung, Aktionen u.a. sind willkommen. Außerdem wünschen wir uns einen Austausch über die Situation, wie wir sie einschätzen und eben was zu tun ist!

Tür auf um 20:00, los geht’s um ca. 20:30. Getränke gegen Spende.

Salon de Confluencia #4 – Was tun gegen Rechts? 7.9.2023

Was tun gegen Rechts?

Es ist tragisch, dass diese Frage 2023 immer noch aktuell ist. Tatsächlich ist sie angesichts der Umfragewerte für die AfD hierzulande, der neofaschistischen Regierung in Italien oder des gewaltigen Rechtsrutsches in Frankreich – auch der Macron-Regierung – so aktuell wie wohl seit 100 Jahren nicht mehr.

Die politische Linke hingegen ist anderthalb Jahre nach der Pandemie so schlecht aufgestellt wie seit vielen Jahren nicht mehr. Warum ist das so? Müssen wir noch mal ganz von vorne nachdenken? Über Inhalte, Aktionsformen, Utopien?

Darum soll es beim nächsten Salon de Confluencia am Donnerstag, den 7. September gehen. Inputs zur Lage werden uns am Anfang Christiane Schneider (Die Linke, Hamburg), Oliver Fahrni (Journalist, Marseille) und Aktivist:innen aus Thüringen geben. Diskussion im Anschluss.

Tür auf um 20:00, los geht’s spätestens um 20:30.

Salon de Confluencia Filmabend – „Ada for Mayor“ 3.8.2023

Der Salonabend im August ist wegen Sommerferien kein Diskussionsabend, sondern dem Begriff „Confluencia“ gewidmet – genauer gesagt, dem Ursprung 2014 in der munizipalistischen Bewegung von Spanien. Wir zeigen noch einmal den Dokumentarfilm „Ada for Mayor“ (mit deutschen Untertiteln), für den Pau Faus den Wahlkampf der Plattform Barcelona en Comú von ihrer Gründung 2014 bis zum Wahlabend 2015 begleitet hat. Ada Colau, seit 2009 Aktivistin gegen Zwangsräumungen in der PAH, trat für Barcelona en Comú als Spitzenkandidatin an. Keine leichte Sache für sie, sich auf die ungeschriebenen Regeln der Parteiendemokratie einzulassen.

Es war nach der Bewegung gegen Zwangsräumungen ab 2009 und den Platzbesetzungen 2011 der dritte Anlauf der linken Bewegung, Spanien zu verändern. Anfangs mit Erfolg: 2015 gewannen die munizipalistischen Wahlplattformen etliche Rathäuser, Ada Colau wurde Bürgermeisterin von Barcelona und praktizierte einen ganz anderen Politikstil. Seit der Kommunalwahl vom Mai 2023 und dem dabei erfolgten Rechtsruck in Spanien ist die munizipalistische Welle zwar leider endgültig Geschichte, bietet aber doch immer noch einige Denkanstöße für die hiesige linke Bewegung, um sich in den kommenden Jahren neu zu erfinden.

Der Film beginnt um ca. 21:00.
Eintritt selbstverständlich frei. Getränke gegen Spende.

Vortrag & Diskussion: „Mit Sonnenpower und Kartoffelbrei!“

Dienstag, 18.07., 19:30 Uhr: Die Letzte Generation lädt ein zu Vortrag und Diskussion zur Klimakrise

Wenn die Stimmen der Klimabewegung nicht mehr gehört werden sollen, wenn der Repressionsapparat eskaliert und schwere Geschütze auffährt, ist Solidarität eine Waffe. Die Mehrheit steht hinter den einfachsten Klimamaßnahmen, aber noch scheint keine Umsetzung möglich.

Wenn Polarisierung durch Medienmache fossiler Konzerne entsteht, kann dann ein Klima-Gesellschaftsrat helfen? Oder gleich fossile Konzerne vergesellschaften und durch sozial-ökologische Transformation die Umverteilung mit der Klimakrise verbinden?

Die Gewinnpreisspirale läuft auf Kosten anderer. Kriminell sind fossile Konzerne und die Politik, die das noch umsetzt.

Straßenproteste der Letzten Generation erhöhen den Druck, aber dienen noch dem Narrativ, daß Klimaschutz Freiheit bedroht. Freiheit ist nicht Rücksichtslosigkeit.

Gesellschaftliche Veränderungen und soziale Ungleichheit machen Angst, doch Menschen des globalen Südens sind schon längst betroffen. In der Klimakrise wird nichts so bleiben wie es ist. Flüchtlingshilfe wird abgeschafft und mit stärkerer Militarisierung ersetzt werden.

Jetzt besteht noch eine Chance, die Klimakrise demokratisch abzuwenden.
Mit Sonnenpower und Kartoffelbrei!

Getränke wie immer gegen Spende.

Salon de Confluencia #3: Spielräume des Protests

Die Spielräume für politische Proteste werden enger, neue Zumutungen kommen europaweit fast im Wochentakt. Jetzt Frankreich: Die Einstufung von Soulèvements de la terre als terroristische Organisation kriminalisiert auf einen Schlag fast 140.000 Aktivist:innen. Dazu ein Frankreich-weites Versammlungsverbot in den letzten Tagen als Reaktion auf die Proteste nach der Erschießung von Nahel M. durch die Polizei.

Das Muster ist seit Jahren bekannt: Proteste werden rasch als illegitim, illegal, kriminell gebrandmarkt, Befugnisse und Ausrüstung der Polizei werden ausgeweitet, das Versammlungsrecht wird immer weiter beschnitten, die Überwachung wird weiter ausgebaut. Gleichzeitig werden die Medien in ihrer Berichterstattung über Proteste immer staatstragender, deren Kern sind nur noch „Krawalle“ und nicht die Anliegen der Protestierenden.

Was bedeutet das für linke Bewegungen und ihre Aktionen? Darüber wollen wir im nächsten Salon de Confluencia gemeinsam nachdenken. Als kurzen Input stellt nbo acht Thesen zur „Zukunft der Revolte“ vor.

Dass Business as usual keine Option mehr ist, gilt nicht nur für den globalen Kapitalismus, sondern auch für das Agieren der linken Bewegungen.

Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion!

Der Salon de Confluencia wird ab jetzt immer am ersten Donnerstag des Monats stattfinden.

Beim Versuch, Europa zu erreichen. sind am 14. Juni bis zu 600 Menschen vor Pylos, Griechenland, ertrunken. Sie wurden auf der Flucht getötet durch das Europäische Grenzregime.

Überlebende sagen klar aus, dass die griechische Küstenwache das Boot abgeschleppt und dadurch zum Kentern gebracht hat. All das passiert wenige Tage, nachdem die EU-Innenminister*innen eine weitere krasse Aushöhlung des Asylrechts beschlossen haben.

Und hierzulande? Während die politischen Entscheider*innen ihre menschenverachtende Politik technokratisch abwiegeln, lässt die Rechte ihrer rassistischen Hetze ungebremst freien Lauf. Bis zu 30.000 Menschenleben hat die rassistische Abschottung Europas, seit der Katastrophe vor Lampedusa im Jahr 2013, allein im Mittelmeer gekostet.

Es sind politische Entscheidungen, die dazu führen: die systematischen Push- und Pullbacks, die Unterlassung und Verzögerungen von Rettungen, die Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung, die Externalisierung der EU-Grenzen, die Kooperation mit nicht-sicheren Staaten und die Abschiebungen – all das wird weitere Menschenleben kosten.

Wir sind erschüttert davon, dass Europas Grenzregime 600 Menschenleben auf einmal ausgelöscht hat.

Wir sind wütend, dass sich die europäische Migrationspolitik aus der Verantwortung für dieses Verbrechen stehlen will.

Wir trauern um die Toten und stehen an der Seite der Angehörigen, Familien und Überlebenden.

In Solidarität mit ihnen und all denen, die gegen Europas europäische Migrations- und Abschottungspolitik aktiv und auf der Straße sind, laden wir Euch ein, am 28. Juni um 18:00 in den ARRIVATI PARK zu kommen.

Salon de Confluencia
zusammen mit:
Flüchtlingsrat Hamburg
Alarmphone Hamburg
Copwatch
Seebrücke Hamburg
Buttclub/Hafenstraße
Asmaras World
u.a.

KLEBEN IS NOT A CRIME – 31. Mai 2023

KLEBEN IS NOT A CRIME
Kinder haften für ihre Eltern

Hamburg: Eine Stadt in der ein Tweet über das männliche Geschlechtsteil die geballte Staatsmacht auf den Plan ruft. Kein Wunder, dass sich auch hier der Sicherheitsapparat in Sachen Klimaschutz-Kriminalisierung zu gern von Bayern zum Freidrehen einladen lässt.

Zwischen dem 24.-26. Mai gab es in Hamburg und bundesweit Razzien gegen Aktivistinnen der Letzten Generation.

Der Staat hat sich mit den Gewaltressentiments der „Normalbürger“ gegen die Klimaaktivist:innen gemein gemacht und zeigt mit diesem Vorgehen einmal mehr, dass der Versuch soziale Bewegungen mit staatlicher Repression zu unterdücken und zu diffamieren, salonfähig geworden ist.

Das ist keine Überraschung, aber längst nicht mehr hinnehmbar!

Ein Angriff auf die Letzte Generation ist ein Angriff auf alle Aktivist:innen, die für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung, soziale Spaltung, Rassismus, Umweltzerstörung, maximal in Wert gesetzte Städte, Neofaschismus einsetzen. Climate Justice und Social Justice/Racial Justice sind ganz schlicht zwei Seiten derselben Medaille.

Die aktuelle Klimapolitik, die ausschließlich auf Markt und „grüne“ Technologien setzt, ist im Kern die Fortsetzung der neoliberalen Politik der Umverteilung: Geld von unten nach oben, Klimarisiken von oben nach unten.

Es ist höchste Zeit zu zeigen, dass wir die Kriminalisierung von Protesten für Klimaschutz nicht länger hinnehmen, dass wir auch die Aktivist:innen der Letzten Generation nicht alleine lassen, dass wir uns mit ihren Kämpfen solidarisieren und gemeinsam Climate Justice einfordern:

am Mittwoch, den 31. Mai im Arrivati Park ab 18:00!

Salon de Confluencia: Klima und Stadt – 25. Mai

Beim zweiten Salon de Confluencia geht es um Klima und (Recht auf) Stadt.
Was haben beide Themen miteinander zu tun?

Hierzu werden uns auch Aktivist:innen der Letzten Generation und von Extinction Rebellion besuchen
und uns über deren Ziele und Vorgehensweisen berichten. Außerdem wird es auch um die Kriminialisierung und Diffamierung von Klimaaktivist*:innen gehen.

Weitere Fragen: Was bedeutet Climate Justice für die Stadt? Warum kommen Großstädte auf dem Weg zu einer klimaneutralen Stadt bisher nur im Schneckentempo voran, während manch kleine Kommunen bereits sehr weit gekommen sind?

Und: Wie können Stadt- und Klimabewegung gemeinsam handeln?

Wir freuen uns darauf, über all das mit Euch zu reden. Am Donnerstag, den 25. Mai, ab 20:00 im WOHL ODER ÜBEL Salon. Getränke gegen Spende.

Salon de Confluencia mit Jana Gebauer – 5. April 2023

Die linke Bewegung ist in der Krise. Schon vor der Pandemie fiel auf, dass es zwar jede Menge Aktionen gab – die verschiedenen Bewegungsstränge aber eher wenig gemeinsam angeschoben und sich nicht so oft aufeinander bezogen haben. Dabei hängen all die Themen, die sie seit Jahren auf die Straße treiben, miteinander zusammen – sie sind Ausdruck der einen großen Krise, die jetzt am Anfang der 2020er wirklich bedrückende Ausmaße angenommen hat. Aktionen alleine reichen nicht mehr.

Es ist höchste Zeit, all die Themen – Seenotrettung, zu hohen Mieten, Rassismus, der Bedrohung von rechts, der Zerstörung der Umwelt und mehr – auch zusammenzudenken. Und zusammen zu denken. Motto: „Ich weiß genau, es könnte anders sein.“ Genau das hat sich der Salon de Confluencia vorgenommen.

Zum Auftakt haben wir Jana Gebauer aus Berlin zu Gast. Jana forscht, spricht, liest und schreibt zu öko-solidarischen Zukünften jenseits des Wachstums, verknüpft wirtschaftliche und gesellschaftliche Debatten um Transformationen und Utopien mit kollektivem Erzählen, utopisiert mit dem Unleashing Fantasy Collective (ein Kollektiv aus Hardcore Ursula Le Guin Fans), produziert eigene Podcasts u.v.m. Unter dem Titel „Imagining Otherwise – Fantastische Perspektiven auf Arbeit in der Transformation“ stellt sie uns ihre solidarische Utopie eines Zusammenlebens ohne Verwertungslogik vor. Das wird ein spannender Abend, natürlich mit anschließendem Salongespräch!

Warum Confluencia? Der Begriff stammt aus dem spanischen Munizipalismus und bedeutet „Zusammenfluss“. In der Confluencia schlossen sich 2014 in vielen spanischen Städten linke Gruppen, Bewegungen und Kleinparteien zusammen. Vielerorts mit Erfolg, als 2015 etliche Rathäuser gewonnen werden konnten. Auch wenn dieser Erfolg nicht überall von Dauer war, erscheint uns der Gedanke der Confluencia hochaktuell. Denn sonst wird’s zappenduster.

Wir freuen uns auf Euch!!!!

Tür auf um 20:00, los geht’s um ca. 20:30.
Wohlwillstr. 10, St. Pauli.
Getränke gegen Spende.