WOHL ODER ÜBEL 2019 – da geht noch mehr!

2018 war ein unruhiges Jahr, auch für uns: Erst platzte im März unser Wohlville-Konzept wegen der Verlegung des Struensee-Gymnasiums ab Schuljahr 2019/20, dann starb im Juni unser Freund, Mitstreiter und Art-Store-Gründer Karl. Im Sommer gingen immer wieder Zigtausende gegen den rechten Irrsinn, für eine Seebrücke und für eine solidarische Stadt Hamburg auf die Straßen. Nicht wenige St. Paulianer*innen waren regelmäßig dabei.

Aber es geht weiter. Die erste gute Nachricht: Der Mietvertrag für den Art Store ist bis 2028 verlängert worden!

WOHL ODER ÜBEL wird sich nun auf Stadtteilwohnzimmer im Art Store konzentrieren.

Verschiedene Gruppen treffen sich dort, unter anderem „St. Pauli bleibt laut“, die sich für die Erhaltung des im November stillgelegten Otzenbunkers und mehr Proberäume nicht nur auf St. Pauli einsetzt. Jedes dritte Wochenende im Monat gibt es weiterhin den WOHL ODER ÜBEL Salon mit Konzerten, Lesungen, Ausstellungen und Diskussionsabenden zu aktuellen Themen. Einen kleinen Rückblick auf den Salon 2018 findet ihr hier.

Auch wenn durch den Umzug des Struensee-Gymnasiums das Gebäude der Gewerbeschule erhalten bleibt (kein Abriss, kein Neubau, erst recht kein neues Hotel), ist in St. Pauli Mitte nicht alles in trockenen Tüchern:

  • Die Mieten bei Neuvermietungen steigen weiterhin, einer der größten Preistreiber ist die Akelius AG, die zum Beispiel in der Wohlwillstraße 19,31 Euro pro Quadratmeter(!!!) nimmt.
  • Zahlreiche Wohnungen werden auf Airbnb angeboten.
  • Tourismus und Eventisierung sind ungebremst, und dass der Schlagermove verlegt wird, ist für 2019 nicht zu erwarten.
  • Die Schilleroper verfällt weiter.
  • Die Zukunft des Gewerbehofs Bernstorffstraße 117 ist ungewiss, nachdem der Eigentümer auf das Kaufgebot der Ini Viva La Bernie nicht reagiert hat.

Wir wollen, auch deshalb, in diesem Jahr das Stadtteilwohnzimmer zu einem Anlaufpunkt für alle ausbauen. Es gibt Pläne, dort Food Sharing anzubieten. Für Gruppen, die einen nicht-kommerziellen Treffpunkt brauchen, haben wir noch genug freien Platz, meldet euch gerne bei uns. Und vielleicht kommen wir auch dahin, dass wir im Stadtteilwohnzimmer demnächst über die alltäglichen Sorgen und Nöte der Nachbarschaft reden und, wo nötig, Hilfe organisieren können. Denn auch das ist ein Ziel des Stadtteilwohnzimmers: dass die Nachbar*innen dort zusammenkommen, weil man gemeinsam mehr bewirken kann als alleine.

Was im Stadtteilwohnzimmer läuft, könnt ihr im Kalender sehen. WOHL ODER ÜBEL trifft sich jeden ersten Mittwoch im Monat ab 19:30 dort, und jede*r kann vorbeikommen.

Noch ein Terminhinweis: Am 10. Februar um 15:00 findet im Ballsaal der Haupttribüne im Millerntorstadion die nächste Stadtteilversammlung St. Pauli selber machen statt. Dort wird es auch um die oben angesprochenen Themen und Probleme gehen (Mieten, Eventisierung, Bernie, Schilleroper, Airbnb…). Kommt vorbei!

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